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PM: Bürgernähe und PIRATEN fordern zeitnahe Unterstützung für Inklusion auch im Homeschooling

Zwar sind derzeit Osterferien und somit fällt auch kein Unterricht für Kinder und Jugendliche in der Stadt an. Dennoch gibt es Unzufriedenheiten in Elternschaft und Politik.

Mit dem Pandemiebeschluss und der Aussetzung der Beschulung in den Schulgebäuden geht für viele Familien eine große Umstellung und zusätzliche Belastung im bisherigen Alltag einher, mehr noch für Familien, in denen Kinder mit Behinderungen leben. 

Während es für Kinder ohne Förderbedarf überwiegend einfach ist, auf digitale Angebote und neue Lernwege und Strategien umzusteigen, zeigt sich bei Kindern mit festgestellten Förderbedarfen eine größere Hürde. Die bisherige Gewährung von Inklusionshelfern bzw. Schulbegleitungen wird im Homeschooling bislang nicht flächendeckend umgesetzt. „Aktuell sind uns keine Fälle bekannt, in denen Familien eine Unterstützung im häuslichen Umfeld erhalten, wenn die Kinder ihre schulische Arbeitszeit erledigen sollen. Das entsetzt uns als Bürgernähe und PIRATEN, da wir hier die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, sowie die Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention (Recht auf Bildung) als gefährdet ansehen“, so die Einschätzung von Gordana Rammert.

Regelungen und Möglichkeiten, die in der Schule gelten, sollten auch auf den häuslichen Bereich umsetzbar sein, sofern die Eltern das möchten. “Man kann keine Familie zwingen, dass sich Schulbegleitungen nun im häuslichen Umfeld aufhalten, aber man soll den Eltern zumindest die Möglichkeit geben, diese Dienstleistung auch im Bereich Homeschooling in Anspruch nehmen zu können.”

„Mit dem Schutzschirm für soziale Träger (Dringlichkeitsbeschluss) sind nun auch die Trägervereine der Schulbegleiter finanziell abgesichert. Es wird nun Zeit, dass Kindern mit festgestelltem Förderbedarf möglichst schnell die dringend benötigte Unterstützung zukommt.“, meint Gordana Rammert.

Christian Heißenberg, Mitglied des Rates für die Bürgernähe hat daher mit dem heutigen Tag eine Anfrage an den Schul- und Sportausschuss eingereicht und darum gebeten, die Antwort zur Kenntnis auch an den Jugendhilfeausschuss, sowie den Sozial- und Gesundheitsausschuss weiterzuleiten (Siehe Anlage). „Inklusion ist eine Querschnittsaufgabe für Bielefeld, bei der es gilt, möglichst viele Akteure mit ins Boot zu holen. Wir benötigen für die Inklusion eine starke und vielfältige Struktur, damit wir den Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf dieselben Chancen ermöglichen können, wie anderen Kindern auch.“

Denkbar sind für Bürgernähe und PIRATEN zusätzlich „Hausaufgabentelefone“ für alle Schülerinnen und Schüler, da eine weitere Beschulung nach den Osterferien ausgeschlossen scheint und möglicherweise unvernünftig ist. „Für die Schülerinnen und Schüler, aber auch die doppelt belasteten Elternhäuser benötigen wir pädagogisch und didaktisch geschulte Lehrkräfte, um den Kindern und Jugendlichen eine Unterstützung via Telefon, Videochat oder Mail zu ermöglichen.“, schlägt Gordana Rammert weiterhin vor. Die Arche Berlin bietet den Kindern bereits seit einiger Zeit zur Mittagszeit diese Beratungen über Messenger & Co an.