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Bernd Scholand *1955 ✝2015

Wir trauern um unser ehemaliges Mitglied Bernd Scholand. Bernd, mögest Du in Frieden ruhen.

Bernd war von April 2013 bis zu seinem Rückzug aus der Piratenpartei im Juli 2015 Mitglied im Kreisvorstand der Bielefelder Piratenpartei und als Mitglied im AK Kommunalpolitik Bielefeld der Piratenpartei, als Sachkundiger Bürger für die Ratsgruppe Bürgernähe/PIRATEN und im Rahmen der Organisation der Landesparteitage der Piratenpartei NRW in vielfältiger Weise für die Partei aktiv. Mehr noch als sein außergewöhnliches Engagement werden wir seine Person vermissen.

Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Freunden.

Ein Nachruf von Lars Büsing

Es war nur eine kurze Episode, in der ich Bernd als Kollegen, als Mitstreiter, als Freund und als Mensch kennen lernen durfte. Es waren weniger als vier Jahre in denen sich Bernd durch sein Engagement, seine Kompetenz, seine Streitbarkeit und Disskussionsfähigkeit unseren Respekt und unsere Anerkennung erworben hatte. Nur wenige Jahre eines Lebens, das so viel mehr umfasst als unsere kurze gemeinsame Zeit.

Ich habe Bernd als Menschen erlebt, der anpackte, wenn es erforderlich war. Der sich einbrachte, wenn er die Möglichkeit hatte und sah, dass er helfen konnte. Ob beim Erwerb und Transport unseres Pi-Rads aus dem fernen Viersen, bei der immer wieder anstehenden Reparatur desselben, oder bei der Herstellung der Betonfüße für unseren Infostand-Pavillon. Ob bei der Organisation der Landesparteitage in Bielefeld und anderswo oder bei der Akkreditierung auf Bielefelder Hauptversammlungen. Ob bei der organisatorischen Arbeit innerhalb des Kreisvorstands oder bei der politischen Arbeit an komplizierten Themen wie der Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen durch die Jugendämter. Wann immer er sich einer Aufgabe widmete, egal wie klein oder groß sie auch war, nahm er sie ernst, setzte seine ganze Energie ein, und ließ nicht eher locker, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war. Das galt natürlich auch für seine Arbeit als Sachkundiger Bürger im Bühnen- und Orchesterausschuss der Stadt, für die er nicht nur aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Theaterbranche mehr als geeignet war. Bernd wusste seine Fähigkeiten einzuschätzen und einzusetzen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Und er hat sich dabei nie über andere Menschen gestellt, sondern immer versucht, aus dem Gemeinsamen die Kraft zu schöpfen und mit anderen gemeinsam das Ziel zu erreichen.

Doch Bernd war nicht nur der praktische Mensch, der die Welt zum Besseren verändern wollte. Er war ein vielfältiger, auch nachdenklicher Mensch. Er war ein Mensch, der sich nicht scheute, den tiefschürfenden Fragen des Universums auf den Grund zu gehen. Der sich für die Zusammenhänge in der Welt, vom Kleinsten bis zur Unendlichkeit ebenso interessierte wie für die Menschen in seiner Umgebung. Bernd wollte wissen wie die Welt tickte, von der Funktionsweise eines Motors oder der Herstellung einer Fliese bis zur Beschaffenheit der Raumzeit und der fraktalen Ordnung unserer Welt. Bernd war zeitlebens ein wissbegieriger, neugieriger Mensch, den die wissenschaftlichen Erklärungen ebenso interessierten wie die menschlichen Gefühle und Mysterien. Ich habe Bernd nie als religiösen Menschen erlebt, und doch hat er die Weisheit, die in den Religionen der Welt zu finden ist, sich zu eigen gemacht. Aus einem einzigen Satz konnte er das Wissen des ganzen Universums ableiten:

Bernd Scholand

„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7,13).

Bernd war sich im Klaren darüber, dass es fast nie der bequeme Weg ist, der uns zum Ziel führt, sondern der Beschwerliche. Dass es nicht die leichten Aufgaben sind, die uns erfolgreich sein lassen, sondern dass es die Schweren sind, an denen wir wachsen. Er hat sich nie gescheut, den beschwerlichen Weg zu gehen.

In der kurzen Zeit, in der ich Bernd erleben durfte, habe ich ihn als guten und gütigen Menschen kenngelernt. Als einen Menschen, der jederzeit versuchte, seinem Anspruch „Lerne selbstlos und ohne Eitelkeit zu leben“, gerecht zu werden – und sich dabei doch immer den Grenzen, die uns unsere menschliche Fehlbarkeit setzt, bewusst war. Ich habe Bernd als einen Menschen kennen gelernt, der in seinem Streben, ein guter Mensch zu sein, nie nachgelassen hat.

Ich möchte feststellen: Bernd war ein guter Mensch. Möge er nun die ewigen Welten hinter Zeit und Raum als solcher bereisen dürfen.