Allgemein

Infostand und Protest gegen Bestandsdatenauskunft

Am Samstag, 13.04.2013 wird die Piratenpartei Bielefeld ab 10.30 Uhr an einem Infostand auf der Bahnhofstrasse über die Neuregelung des Telekommunikationsgesetzes bei der  Bestandsdatenauskunft , die wahrscheinlich schon im Mai im Bundesrat  entschieden werden soll, informieren und protestieren.
Bei der Bestandsdatenauskunft geht es darum,  unter welchen Voraussetzungen Polizei, Geheimdienste, BKA und Zoll auf  private Daten bei den Telekommunikationsanbietern wie Name, Adresse,  Geburtsdatum, Kontoverbindungen, Passwörter von Mailaccounts, PIN und  PUK vom Handy und IP-Adresse zugreifen dürfen. Die Aktion ist Teil eines  bundesweiten Protesttbündnisses, dem sich Bündnisse in ganz Deutschland angeschlossen haben. [1]
Die Bielefelder Piraten sehen durch das neue Gesetz Grundrechte gefährdet: “Es  ist unhaltbar, dass IP-Adressen von Bürgern ohne Richtervorbehalt und  bereits bei Ordnungswidrigkeiten von Behörden Namen zugeordnet werden  dürfen. Denn die IP-Adresse ist schließlich unser ständiger Begleiter im  Netz und leichtfertige Abfragen gefährden die informationelle  Selbstbestimmung nachhaltig. Die Einrichtung von elektronischen  Schnittstellen bei den Telekommunikationsanbietern für Abfragen zu  Zugangsdaten und IP-Adressen öffenet Tür und Tor für Missbrauch. Eine  Informationsgesellschaft braucht einen starken Datenschutz und nicht  neue elektronische Schnittstellen, damit der Staat noch mehr Daten über  seine Bürger abfragen kann.”
Auch der Deutsche Journalistenverband, das Unabhängige  Landesdatenschutzzentrum und der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung  warnen vor dem geplanten Gesetz [2,3]. Es soll eine weitreichende  Identifizierung von Internetnutzern ohne richterliche Anordnung und  sogar die Herausgabe von Passwörtern zu E-Mail-Konten an staatliche  Behörden erlauben.
Quellen: